• Hallo Interessierte,

    um die Baubeschreibung zu vervollständigen werde ich jetzt den Tragflächenbau beschreiben. Gerade habe ich wieder ein paar grüne Tragflächen im Bau. Lackiert sind die Flächen schon, muß sie nur noch bauen.4y  4y

    Gerade bekomme ich eine Anweisung von meinem Scheff, das ist erste Priorität geht geht vor, da gibt es kein wenn und kein aber.....

    Also bis später.

    Gruß Ma...

  • Deshalb schreibe ich ihn ja auch so: Scheff.4y

    Nun aber weiter:

    Formen lackieren: (Die Tragflächen kann man schon vor dem Bau lackieren) happy

    Nach dem Einwachsen und polieren der Formen werden die Formränder mit Malerkrepp abgeklebt. Das hat 1. den Vorteil, daß man die Formen nach dem Lackieren nicht mühsam säubern muß. Das Malerkrepp wird bis nach dem Absaugen drauf gelassen. Denn 2. kann ich darauf die Silikonraupe auftragen. Hinterher kann ich alles abziehen und die Formen sind sauber.

    Wenn die Ränder abgeklebt sind, klebe ich die Abdeckung für die Deko auf. Die Ränder bei geraden Streifen klebe ich mit TESA Packband ab. Das gibt scharfe Kanten. Größere Flächen werden mit Zeitungspapier oder Schreibpapier abgeklebt. Und ALLE Öffnungen mit Malerkrepp abkleben! Man glaubt gar nicht wo der Farbnebel überall durch kommt. (Erfahrung) 4y

    Für geschwungene Linien setze ich zum Abkleben der Konturen Abklebefolie "X-Film von airbrush4you" ein. Diese transparente Folie klebt nur sehr schwach, bleibt aber gut haften, damit die Kanten scharf bleiben. Das Muster muß natürlich vorher mit einem Messer, Schere oder mit einem Plotter zugeschnitten werden.

    Die DEKO wird so abgeklebt, daß man zuerst den farbigen Teil lackiert, dann die Abdeckung entfernt, und dann die ganze Fläche weiß hinterlackiert.

    Wichtig: Das Abziehen der Deko muß man unbedingt direkt (2 bis 5 Min.) nach dem Lackieren machen. Sonst bröckeln die Ränder ab. Außerdem muß das Klebeband ganz flach abgezogen werden. Sonst heben sich die Farbränder ab und fallen zurück in die Form. (Erfahrung)4y

    Deshalb benutze ich nur zwei Farben. Weil der Aufwand sonst zu groß wird.

    Schwarz kommt gar nicht zum Einsatz damit sich die Fläche nicht in der Sonne aufheizt.

    In kälteren Jahreszeiten erwärme ich den Lack auf der Heizung damit er dünnflüssig ist. Die einzelnen Schichten werden mit ca. 2,5 bis 3 bar und einer 0,8 mm Düse sehr dünn aufgetragen. Die erste Schicht ist eigentlich nur "genebelt". Also noch keine geschlossene Schicht. Auch die zweite Schicht ist nur hauchdünn. Erst allmählig drehe ich die Düse etwas weiter auf. Nach jeder Schicht warte ich ein paar Minuten, damit die einzelnen Schichten gut ablüften können.

    Meiner Meinung nach können die ersten dünnen "Nebelschichten" den Trennwachs nicht angreifen. Ich habe die Befürchtung, daß eine dicke Lackschicht mit viel Lösungsmittel an dem Trennwachs "rum macht", und dann bleibt der Lack beim Entformen hängen. kotz

    Ich schreibe das alles so ausführlich, damit ihr seht wie ich es mache, und das man auch sieht, daß das nicht mal ebent gemacht ist. Außerdem gibt es immer wieder Neueinsteiger (war ich auch mal und für jeden Tipp dankbar) Für das Abkleben verbringe ich einen Abend im Keller und für das Lackieren geht ein Vormittag drauf.

    Wie immer ein paar Bilder zum Text und später weiter.

    Grüße Manfred

  • Hallo Manfred,

    warmer Lack in kalte Formen? Keine gute Idee!

    Die Probleme kannst Du nicht dem Trennmittel in die Schuhe schieben.

    Wohin soll denn die Kondensfeuchtigkeit verschwinden?

    mfg Paul

  • Vorbereiten zum Laminieren;

    Bevor das Laminieren losgehen kann bereite ich anhand einer Checkliste alle Materialien vor.

    Für die erste Lage wird Glasgewebe 50 gr/m² sehr dicht gewebt eingesetzt. Das Gewebe wird auf dem Tisch mit einer weichen PVC Unterlage zugeschnitten.

    Auf das ausgerollte Gewebe lege ich eine genau angefertigte Sperrholz Schablone und fahre mit einem Rollmesser der Kontur entlang. Die Schablonen kann man auch aus Hart PVC, ALU Blech oder ähnlichem Material herstellen. Sie muß genau der Oberfläche der Form entsprechen. Zur Endleiste hin soll sie 2 mm größer sein. Dann hat man beim Einlegen ein bißchen Spielraum. Das Material steht dann etwas über der Endleiste in der "Blutrille".

    Für die Oberform schneide ich das Gewebe genau nach Schablone. Da die Unterform nicht so konkav ist, muß das Gewebe zur Enteiste hin 3 mm kürzer sein. Das erreiche ich durch ein versetzen der Schablone. Sonst steht es an der "Blutrille" zu weit über.

    Die darauf liegende zweite Lage besteht aus CF BIAX Gelege 80 gr/m². Sie wird aber nicht passend geschnitten. Hier schneide ich die Länge von 1,6m von der Rolle und teile sie längs, damit ich zwei Rechtecke erhalte.

    Alle Schnitte führe ich mit dem Rollmesser aus, auch später für das getränkte Gewebe. Da hakt nichts, da franst nichts aus.

    Die Innenlage (3. Lage) besteht aus CF BIAX Gelege 60 gr/m². Auch hierfür das gleiche Rechteck wie oben.

    Zwischen die 2, und 3, Lage kommt Stützstoff (Herex grün, erhältlich z.B. von Bacuplast. Mittlerweile habe ich einen neuen, leichteren Stützstoff. Den ich aber für eine Tragfläche noch nicht verwendet habe.)

    Zum Zuschneiden benutze ich ebenfalls eine Sperrholschablone. Sie wurde so angelegt, daß man das ausgeschnittene Stück entsprechend dem Holmverlauf teilen kann. Dazu sind Löcher in der Schablone. Durch diese kann ich mit einem Filzstift Punkte auf den Stützstoff übertragen. An diese Punkte lege ich ein Lineal an und schneide daran entlang. Der Streifen für die Klappen wird extra mit einer Schablone geschnitten.

    Zum Abschrägen der Stützstoffkanten lege ich den Stützstoff auf eine konturgleiche Unterlage und schleife mit der Proxon an der Kante entlang.

    Holmgurte im nächsten Beitrag.

    Gruß Manfred

  • Holmgurte

    Für die Holmgurte benutze ich CF UD 200 gr/m² Gelege. Die Rollenbreite ist 600 mm. Von der Rolle schneide ich einige Längen von 1,6m ab. Diese Bahnen schneide ich mit einem Lineal in 30 mm breite Streifen.

    Diese Streifen schneide ich nach einem Plan auf Länge. (siehe Fotos) Diese Längen sind so ausklamüsert, daß beim übereinander Legen eine relativ lineare Abstufung entsteht und kein Rest übrig bleibt. Eine lineare Abstufung ist zwar nicht ganz optimal, erfüllt aber hier seinen Zweck und läßt sich einfacher zuschneiden.

    Die Anzahl der Lagen sind mit einem Programm von Christian Baron berechnet worden. Das Programm wurde von einem Freund noch etwas genauer erweitert. Ob es nun die Belastungen optimal berechnet sei dahin gestellt. Gibt mir aber einen Anhaltspunkt. Zusätzlich hatte ich noch Erfahrungen gesammelt bei dem Besuch von zwei Seminaren bei Martin Weberschock. (F3B)

    Die Extra starke Ausführung habe ich für mich schon dreimal verbaut. Das sind meine Alpen ASYs. Da kann man auch mit dizzen ohne das man Angst haben muß das er zerplatzt. Ob das überdimensioniert ist weiß ich nicht, ist aber ein gutes Gefühl, und Gewicht kann / soll der ASY dafür auch haben. grinstop

    Beim Zuschneiden der Holmgurte schneide ich auch die Schutzfolie mit. Damit lassen sich die einzelnen Streifen besser händeln, auch später beim Laminieren.

    Sie lege ich zum Laminieren auf eine mit Folie abgedeckte Platte ab. (Foto)

    Auf den Fotos sieht man, daß die Anzahl für die Ober- und Unterform verschieden ist. Das liegt einfach daran, daß die Kohlefaser auf Zugbelastung viel mehr aushält als auf Druckbelastung. D.h. das beim Abfangen oder beim Hochstart die Unterseite auf Zug und die Oberseite auf Druck belastet wird. Also oben mehr Gurte verbaut sind.

    Bis später. Gruß Manfred

  • Danke!

    ich beschreibe extra bestimmte Hintergründe und Einzelheiten, damit man ließt, daß die Arbeitsabläufe so ihre Besonderheiten und Tücken haben. Sei es der optimale Materialverbrauch, oder der Anspruch auf das Ergebnis. Mein Anspruch ist außer den Flugeigenschaften die Alltagstauglichkeit also die Robustheit im Flug- und Landebetrieb. Das bedingt natürlich mehr Arbeitsaufwand für viele Verstärkungen und Auslegungen, für die konventionelle Hersteller gar keine Zeit haben.

    In Gesprächen mit anderen Modell Herstellern haben wir oft gelacht, weil viele Fehler gleichsam von allen gemacht wurden. Trotzdem hat jedes Modell beim Bauen so seine Einzigartigkeit. Und auch die gleichen Arbeitsgänge werden bei verschiedenen Herstellern verschieden ausgeführt. Je nach Platzverhältnissen und dem Maschinenpark.

    Beispiel:

    Ich habe keine vollständigen CNC Daten und auch keine CNC Fräsmaschine. Deshalb:

    Gerade habe ich zwei Paar Wurzelrippen aus einer 3mm dicken GFK Platte hergestellt: Mit einer Schablone angezeichnet, mit der Proxon Diamantscheibe ausgeschnitten, ein Loch gebohrt, mit einem Kegelstift auf eine Stahschablone zentriert, 2. Loch gebohrt, Kegelstift raus, Rippenrohling mit zwei Schrauben an der Stahlrippe befestigt, 3,5 mm Löcher in die Ecken der Aussparungen für den Verbinder und die MPX Stecker gebohrt, mit einem 3 mm Fräser die Aussparungen mit der Proxon von Hand ausgefräst, nachgefeilt und zu guter letzt die Außenkontur mit einer Feile bis auf die Stahlschablone gefeilt. FERTIG! happy

    Für andere lachen1

    Ja, so ist das Leben.

    Gruß Manfred (immer 8) bleiben)

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