Wie baue ich eine Haube ?

  • Der Bau einer Seglerhaube ist für mich immer mit sehr viel zeitlichem Aufwand verbunden gewesen. Da gingen immer schnell mal ein paar Stunden ins Land, um die Haube an den Rahmen anzupassen.

    Durch einen Zufall kam ich jetzt auf eine Idee, wie das etwas einfacher gehen könnte:

    Der Rahmen wird an den Rumpf angepasst wie bisher. Wenn er erstmal halbwegs passt, wird die Kabinenhaubenbefestigung eingebaut, damit der Rahmen in der Folge der Anpassungsarbeiten immer wieder an die gleiche Stelle kommt. Nun wird er auf Mass, sprich Rumpfkontur abzüglich Materialstärke für die Haube gebracht.

    Nun wird die Haube ganz grob zugeschnitten und auf den Rumpf mit Rahmen gelegt. Um sie dort zu fixieren habe ich jetzt zwei 1mm Löcher durch Haube und Rahmen gebohrt, in die Bohrlöcher setze ich nun zwei 1mm Stahlstifte und habe so Passstifte, die dafür sorgen, dass die Haube bei den nachfolgenden Arbeiten immer an der gleichen Stelle sitzt. (Das war der wunde Punkt bisher, der die Anpasserei für mich immer zu einem absoluten Geduldsspiel hat werden lassen...)

    Da der Kabinenrahmen am Ende sowieso lackiert werden muss, stören die 2 kleinen Löcher nicht, am Ende kurz zuspachteln und überlackieren, fettich.

    Bisher hatte ich immer die Haube mit Faserschreiber markiert, um sie auszuschneiden. Das war auch immer murksig, da die Linie nie genau die wirkliche Kontur des Rahmens getroffen hat. Jetzt habe ich Tesa Krepp verwendet und schneide anschließend an der Klebekante entlang...

    Da die Haube ja nun durch die Überlänge auf dem Rumpf aufliegt, hat sie ja noch etwas Übermaß in der Breite. Das bedeutet, dass man erst vorne und hinten den Bogen abkleben und zuschneiden muss. Wenn man jetzt die Haube wieder auflegt und mit den Passstiften fixiert, liegt sie dort bereits auf dem Rahmen auf. Jetzt kann man die Haube mit den Klebestreifen links und rechts in Längsrichtung des Rumpfes markieren, zuschneiden und fertig.

    Für die neue SB10 Haube, die alte hat mir ja letzten Herbst ein Bussard vom Rumpf getreten ;-), habe ich jetzt ca. 20min gebraucht, bis die Haube die richtige Größe hatte, heute oder morgen wird sie mit dem Rahmen verklebt.

    Wenn Fragen sind, gerne....

    Zeit ist nicht Geld, Zeit ist Zeit denk45

  • Gute Idee.

    Wäre schön wenn du den Klebeakt auch noch beschreibst, dabei hatte ich immer die meisten Probleme.

    Gruß Volker

    Fliegen macht glücklich!

  • Vor der "Hochzeit" von Haube und Rahmen sind zwei Dinge ganz wichtig: Haubenrahmen und Haube an den Kontaktflächen ordentlich schleifen, damit der Kleber ne Chance hat und Rumpf ordentlich mit Trennwachs behandeln. Dabei großzügig vorgehen und auch an Ecken decken, an die man eher nicht denkt... So ein Rumpf hat jede Menge Hinterschneidungen, Sicken, Rinnen, Ecken. Man muss gewährleisten, dass das Wachs an alle Stellen kommt. Polieren muss man natürlich nicht, da es hierbei nicht auf tolle Oberfläche ankommt sondern einzig und allein auf eine zuverlässige Trennung!

    Wenn alles getrocknet ist, darf der Rahmen auf dem Rumpf Platz nehmen. Nun mischt man sich Mumpe an. Mumpe ist 24 Stunden Harz, vermischt mit Glas Bubbles und Thixotropierpulver. Wenn das ordentlich vermischt ist und nicht mehr läuft bestreicht man die Klebeflächen des Rahmens damit. Da man ganz sicher auch den Rumpf dabei erwischt, kann man sich schon mal davon verabschieden, dass man ihn je wieder von innen sieht. Gut vorgedacht hat der, der Ein/Aus-Schalter und Ladebuchse bereits nach aussen gelegt hat....

    oder ordentlich gewachst hat grinstop

    Anschließend wird die Haube so aufgebracht, dass sie nicht beim Aufsetzen schon komplett mit Harz verschmiert wird. Je nach Form ist man jetzt fertig, (wie bei der Sb10, deshalb gibt es jetzt kein Foto) oder man muss das Ganze noch mit etwas Tesa fixieren und in Form bringen.

    Um da entsprechend vorbereitet zu sein, sollte man vorher einen Testlauf ohne Harz machen und schauen ob die Haube von alleine anliegt.

    Dann viel Spaß, ich geh die nächste Haube bauen smiley14

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  • Ich schlage vor, statt Trennwachs UNBEDINGT Trennlack zu verwenden!

    ---> https://www.emc-vega.de/de/werkstoffe/…ttel/pva-0-25-l

    Trennwachs kann ganz unangenehm werden, wenn man nachträglich noch etwas lackieren/reparieren muss oder will.

    Trennlack trennt in einem solchen Fall oftmals besser. Auf jeden Fall läßt er sich viel einfacher anschließend entfernen! Er wird einfach nur mit lauwarmem Leitungswasser ABGEWASCHEN.

    mfg Paul

  • Wo ist denn der grundsätzliche Unterschied zwischen Trennwachs und Trennlack?

    Anders gefragt, wofür ist Trennwachs besser geeignet als Trennlack?

    Fliegen macht glücklich!

  • In meine hochglänzenden Formen, in denen ich auch scharfe Ecken und Kanten, z.B. an den Wurzelrippen, habe, "verrundet" der Trennlack etwas die Kanten. Das macht Trennwachs nicht, denn man kann es auf Hochglanz auspolieren.

    Trennlack läßt sich nicht so dünn auftragen und polieren wie Wachs.

    Auch kann man auf einer mit Trennlack beschichteten Form keinerlei Streifen und Muster abkleben. Beim Abziehen der dazu verwendeten Klebestreifen oder Maskierfilme entfernt man auch sofort den Trennlack.

    Ich verwende Trennlack z.B. in den Formen, in denen ich meine Tragflächen- und Höhenleitwerksverbinder baue. Da brauche ich keine spiegelblanke Oberfläche.

  • Ich bin mal gespannt..., an der 27 ist der Haubenrand vom Hersteller weiss abgeklebt. Jetzt sieht das gut aus, aber ich bin mal gespannt, wie lange

    Zeit ist nicht Geld, Zeit ist Zeit denk45

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