• Hallo zusammen,


    ich interessiere mich zunehmend für einen 3D Drucker, frage mich aber, wie man ohne grosses Vorwissen da zum Ziel kommt...

    Folgende Fragen türmen sich auf:


    Mindestarbeitsplatzgrösse wäre (derzeit pop ) 25x25 cm. Welche Drucker empfehlen sich da?


    CAD muss man sich draufschaffen, das ist klar.


    Wie schwer ist es einen Drucker einzurichten?


    Muss man für jeden Druck nochmal Einstellungen ändern? Wie geht man da vor?


    Danke vorab und Gruß Ralph

  • Hallo Ralph,


    wenn Du einen Körper in CAD konstruiert hast, oder einen aus Thingivers (da gibt es für fast alles fertige Dateien) geladen hast, wird diese Zeichnung für Dein Druckermodell bearbeitet.

    Dazu kannst Du das kostenlose und sehr gute Programm CURA verwenden. ---> https://ultimaker.com/de/software/ultimaker-cura


    Dieses Programm zerlegt den Körper, denn Du drucken möchtest, in waagerechte einzelne Schichten.

    Die dann entstandene Datei lädst Du auf den Drucker und dann kann es losgehen. Der Drucker arbeitet dann Schicht für Schicht ab.


    Zu CURA gibt es z.B. in YOUTUBE ganz viele Erklärvideos.


    Du kannst Dir das gerne bei mir sehr ausführlich ansehen.

    Allerdings bin ich ab Sonntag eine Woche nicht da.


    Glaube aber bitte nicht, dass Du den 3D-Druck innerhalb eines Wochendes beherscht.


    mfg Paul

  • Hallo Ralph,


    neben der von Paul genannten Option Thingiverse wäre CAD für 3D-Modellierung nicht schlecht. Ein für Anfänger gut geeignetes und - hoffentlich mit der passenden Lizenz immer noch - kostenloses Programm mit sehr guter Dokumentation im Netz (u.a. youtube) ist Fusion 360. Da kommt man wegen der übersichtlichen Programm-Oberfläche relativ schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Einarbeitung ist aber Pflicht, intuitiv bedienbare CAD-Software muss noch erfunden werden. Fusion 360 ist aber im Gegensatz zu anderen Programmen kein "Monster".


    Bei den Druckern bietet sich z.B. die Fa. Creality mit den Ender-3- und Ender-5-Varianten an. Ender 3 hat 220 x 220 x 250mm Arbeitsraum und der Ender 5 mit 350 x 350 x 400mm Arbeitsraum. Der 3er wird derzeit mit knapp 200 Euro und der 5er mit gut 300 Euro gehandelt. Die Einrichtung ist im Netz gut beschrieben, das Leveln des Druckerbettes mit 4 Stellrädern ist aber etwas kniffelig, aber machbar. Es werden auch Drucker mit Auto-Level-Funktion angeboten, das macht den Drucker aber nicht unbedingt billiger.


    Grüße


    Dirk

  • Für einfache Sachen geht Fusion.

    Wenn es aber anspruchsvoller werden sollte, so hat das Programm so einige Probleme mit "Freiformflächen".


    @ Ralph,

    Du musst Dir die Frage beantworten, wie weit Du bereit bist, Dich einzuarbeiten. Und auch, wie weit Deine Ansprüche gehen KÖNNTEN.

    Es macht nämlich für Dich (in meinen Augen!) wenig Sinn, sich zuerst in ein Programm einzuarbeiten, dann aber umsteigen zu müssen auf ein leistungsfähigeres Programm.

  • " Es macht nämlich für Dich (in meinen Augen!) wenig Sinn, sich zuerst in ein Programm einzuarbeiten, dann aber umsteigen zu müssen auf ein leistungsfähigeres Programm. "

    sagt Paul und dem kann man nur zupflichten !


    Ein gutes Programm ist Freecad .mit vielen Übungsbeispielen im Netz. Man muß sich halt etwas damit beschäftigen .

  • Mal ein paar erste Eindrücke:


    Ca. eine halbe Stunde nach dem ersten Cutterschnitt am Paket lief das Teil und druckte ein Benchy boat in 18 min incl Vorlaufzeit. Ich hatte erst ein oder zweimal einen Drucker bei der Arbeit gesehen, aber das hier hämmert einem ein Dauergrinsen ins Gesicht. Das Tempo ist atemberaubend und man versteht gar nicht, wie der dabei so genau arbeiten kann.


    Aber egal, da haben sich die Leute was tolles ausgedacht!


    Nach etwas Spielerei mit ein paar Druckvorlagen von der SD Karte habe ich den Drucker dann noch mit dem Wlan verbunden und mich im Bambu Studio (Slicer) registriert und angemeldet.


    Jetzt kann der Drucker stehen wo er will, er erhält seine Jobs über das Wlan.


    Das Bambu Studio ist ebenfalls in weiten Teilen selbsterklärend, wobei sicherlich sehr hilfreich ist, dass man mit den Voreinstellungen prima Ergebnisse erzielt.


    Ich habe jetzt allerdings das Tempo etwas gedrosselt, da Tempo auch Lärm macht und derzeit steht der fleissige Kollege noch hinter mir ;)


    Im Moment drucke ich nur "fertige" Sachen aus thingiverse und Cults3d oder printables, aber ich will mich auch etwas in FreeCAD einarbeiten, Tutorials gibt es ja genug.


    Das erste Projekt (Cults 3d) , wie kann es gerade anders sein, wird ein Unimog 406 in 1:10, da kommen allerhand Teile aufs Druckbett. Hier liegt jetzt schon eine Schachtel voll Teile aber heute gab es das erste Mal Mecker vom Slicer:


    Warnung, es gäbe floating regions an dem Teil...!


    Was soll mir das sagen? Bei einem Teil habe ich das mal ignoriert, Ergebnis war klasse, beim nächsten Teil war es für den Eimer.


    Was bedeutet das und was kann man tun?


    Grüße Ralph

  • Scheinbar geht es dabei darum, dass die Schicht des Körpers, der gedruckt werden soll, zu dünn ist oder gar Löcher aufweist. Diesen Eindruck erhält man, wenn man sich das Objekt nach dem slicen in Vergrößerung mal von allen Seiten anschaut.


    Im speziellen Fall ging es um 2 Zusatzscheinwerfer mit Halterung, den einen konnte man drucken, den anderen nicht.


    Jetzt habe ich mir erstmal beholfen und habe den druckbaren gespiegelt und erneut gedruckt... und hat geklappt.

  • Hallo Ralph,


    ich versuchs mal.


    Die Fehlermeldung könnte auf ein Problem mit der Druckgeschwindigkeit und dem Zufluss des Filaments hindeuten. Der Bambu hat eine unanständig hohe Druckgeschwindigkeit von 500 mm/s. Zum Vergleich: Standarddrucker erreichen Geschwindigkeiten von vielleicht max. 180 mm/s bei empfohlenen Geschwindigkeiten von 50 bis 80 mm/s.


    Insbesondere das Filament mit Rückzug und Zufluss muss da erstmal hinterher kommen. Versuch mal, die Druckgeschwindigkeit im Slicer zu reduzieren und die Rückzuggeschwindigkeit identisch zur Druckgeschwindigkeit einzustellen. Den Rückzugwert auf 5 oder 8 mm einstellen. Eventuell verschwindet die Meldung dann schon. Das hängt wahrscheinlich auch vom jeweiligen Druckobjekt und dessen Gestaltung ab. Da hilft nur Ausprobieren.


    Wenn die Deckschicht zu dünn ist und die Oberfläche löchrig wird, eventuell den Infill (Fülldichte) auf 100 % einstellen. Es gibt Objekte, da ist für ein Infill zwischen den Deckschichten kein Platz mehr, weil das Objekt insgesamt zu dünn ist. Da kann der Drucker dann aus dem Tritt kommen und die Oberfläche ist dann insgesamt inhomogen (Wechsel zwischen Deckschicht und Infillstruktur). Kann man aber auch nur ausprobieren.


    Ist aber als Ferndiagnose insgesamt schwierig. Vielleicht helfen die Tipps etwas.


    Grüße


    Dirk

  • Hallo Ralph,


    damit es Dir mit Bambu nicht langweilig wird...


    Fehlermeldungen wie "floating regions" können auch ein Hinweis darauf sein, dass das zu druckende Objekt sogenannte Überhänge aufweist, welche beim Drucken mit Stützen zum Druckerbett "abgefangen" werden müssen. Diese Überhänge sind winkelabhängig, d.h. ab 45° muss/sollte eine Stütze gesetzt werden. Hilfreich kann auch ein Drehen des Objektes im Slicer sein, so dass Überhänge nicht mehr frei im Druckerraum "schweben", sondern durch das Drehen Kontakt zum Druckerbett erhalten und dadurch abgestützt werden.


    Eventuell hat der gespiegelte Druck im zweiten Versuch genau so eine Drehung erzeugt.


    Viel Spaß mit dem 3D-Druck, Übung macht den Meister. Mit der Zeit bekommt man einen Blick für die Dinge und platziert die Objekte intuitiv richtig auf dem Druckerbett, baut passende Stützen oder spielt mit den Parametern. Mit dem Blick für Überhänge hast Du m.E. aber bereits viel gewonnen.


    Ich habe mir angewöhnt, zunächst mit der Objekt-Position auf dem Druckerbett zu spielen. Sieht das gut aus, starte ich den ersten Druck grundsätzlich mit dem Standard-Profil, schau mir das Ergebnis an und optimiere erst dann ggf. die Parameter im Slicer. Nach dem erfolgreichen Druck mit ggf. optimierten Parametern setze ich die Änderungen sofort zurück und starte beim nächsten Druck wieder bei Null. Da muss aber jeder sein Rezept finden.


    Grüße


    Dirk

  • Hallo Dirk,


    danke Dir für Deinen Beitrag, besonders den 2., das hilft mir schon mal sehr weiter. Ich bin selber schon ein wenig in diese Richtung gegangen und jetzt weiss ich, dass das nicht ganz falsch ist.


    Hab jetzt nochmal was mit Stützstrukturen in Auftrag gegeben, mal schauen.


    Und ja, das Tempo macht einen schwindelig grins , hab ich auch mal reduziert, ist auch viel leiser grinstop

  • Hallo Ralph,

    Gratulation zu deinem neuen "Werkzeug" (Ich selbst hadere noch : noch so ein Teil in der Ecke stehen)

    für den Fall ,das Du mal Pilotenpuppen bzw. deren Köpfe drucken möchtest und die noch nach Möglichkeit deinem eigenen Kopf

    oder den eines Vereinskollegen ( weitestgehend ) entsprechen, dann lade dir schon mal auf Vorrat das Programm

    3DF Zephyr runter.

    Schau mal dieses Video an.


    Gruß Rüdiger

  • Noch eine Frage:


    Habt ihr schon mal mit pla Filament in matt gedruckt? Hier und da steht mal was davon, das sei abrasiv und man sollte den Einsatz einer Hartmetall Düse erwägen, in manchen Shops wird gar nicht drauf hingewiesen.


    Geht's auch mit Standarddüse oder sollte man doch besser.... und wenn ja, reicht die Düse oder sollte man auch den Extruder in Hartmetall haben?


    Gruß Ralph

  • Die mitgelieferte Rolle in matt geht definitiv, ansonsten hast du die Auswahl zwischen gehärtetem Stahl und Edelstahl (Edelstahl ist verbaut).

    Pla ist generell leicht abrasiv, musste bei mir aber noch nie die Nozzle wechseln.


    Übersicht vom Hersteller:


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